Die Aufgabe der Zündanlage besteht darin, das vom Motor angesaugte und vom Kolben verdichtete Benzin/Luftgemisch zum richtigen Zeitpunkt durch Funkenüberschlag an der Zündkerze zu entzünden.Dazu gibt es verschiedene Zündsysteme.
Innerhalb der Zündanlage gibt es zwei Stromkreise: einmal den Primärstromkreis, bestehend aus Batterie, Zündschalter, Unterbrecherkontakt und Primärwicklung der Zündspule und andererseits den Sekundärstromkreis, bestehend aus der Sekundärspule der Zündspule, den Zündkabeln, der Kerzensteckern und den Kerzen selber.
Die Zündspannung wird in der Zündspule durch Selbstinduktion erzeugt. Dazu fließt nach dem Einschalten der Zündung Strom durch die Primärwicklung der Zündspule, der durch einen mechanischen Unterbrecherkontakt gesteuert wird. Durch das Fließen des Stroms wird in der Zündspule ein Magnetfeld aufgebaut. Im Moment des Unterbrechens des Primärstroms bricht das Magnetfeld schlagartig zusammen und erzeugt in der Sekundärspule die Zündspannung. Die Zündspule ist vom Prinzip her ein Transformator, dem lediglich der vierte Anschluss fehlt, da er innerhalb der Zündspule bereits verbunden ist.
Um einen übermäßigen Abbrand der Unterbrecherkontakte zu verhindern, sind diese mit einem parallel geschalteten Zündkondensator zur Funkenlöschung ausgerüstet. Sind bei laufendem Motor am Unterbrecher Sprühfunken zusehen, dann ist der dazugehörende Kondensator defekt und muss gewechselt werden.
Zündzeitpunkt, Kontaktabstand und Schliesswinkel
Vom Motorhersteller wurde ein optimaler Zündzeitpunkt ermittelt, den es jeweils einzustellen gilt. Damit ist jener Moment gemeint, wo der Nocken den Unterbrecherkontakt öffnet und somit den Funkenüberschlag an der Kerze auslöst. Der Kontaktabstand beschreibt den Abstand der Unterbecherkontakte auf dem Nockenberg. In unmittelbarem Zusammenhang dazu steht der Schliesswinkel des Unterbrechers. Wenn man von einer Kurbelwellenumdrehung =360° ausgeht, so ist z.B. beim Trabant der Unterbrecher 132° geschlossen. Währenddessen hat die Zündspule Zeit, Ihr Magnetfeld vollständig aufzubauen. Bei der Konstruktion der Trabantzündanlage mit Einzelspulen ist der absolute Wert des Schliesswinkels nicht von wesentlicher Bedeutung, da die Ladezeit der Zündspule ausreichend grosszüging ist. Anders sieht es bei Verteilerzündanlagen aus, wo eine Spule mehrere Zylinder zu versorgen hat und der schliesswinkel halb oder viertel so gross ist.
Duch Verschleiss am Unterbrecher verändert sich der Kontaktabstand und gleichzeitig verschiebt sich der Zündzeitpunkt. Abbrand der Kontakte sorgt dafür, dass der Zündzeitpunkt nach früh wandert, der Abrieb am Unterbrecherhebel lässt ihn nach spät wandern. Leider ist es nicht so, dass sich diese beiden Verschleisse kompensieren und der Zündzeitpunkt konstant bleibt. Hat man die Zündung bei neuem Unterbrecher einmal optimal eingestellt, so ist es ausreichend, immer wieder den richtigen Kontaktabstand (Schliesswinkel) und damit Zündzeitpunkt herzustellen.
Aber auch hier gibt es ein Problem, denn die Unterbrecherkontakte verschleissen nicht sauber, sonder neigen zur Höckerbildung. Versucht man mit eine 0,4 mm Lehre den Abstand einzustellen, wird man einen zu grossen Abstand und damit Frühzündung einstellen. Idealerweise bedient man sie hier eines Schliesswinkelmessgerätes und stellt bei laufendem Motors den Schliesswinkel wieder her. Dazu notiert man sich den Wert des Schlieswinkels, welchen man nach der mechanischen Ersteinstellung des neuen Unterbrechers ermittelt hat.
Um den Verschleiss des Unterbreches in Grenzen zu halten, ist auf einen funktionsfähigen Zündkondensator zu achten und der Schmierfilz am Nocken sorgfältig mit einem Tropfen Spezialöl zu versehen. Speziell die Unterbrecher mit Miramidhebel nehmen den Trockenlauf sehr übel.
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