5. P 601 Z / Tramp
5.0.
"Z" ist die "Sachsenringer-interne" Bezeichnung für Zivil.
Tramp ist der Verkaufsname für die zivile Version der Sachsenringer Kübel.
Vorläufer des P 601 Z waren die 1973 für die
10. Weltfestspiele in Berlin gefertigten Kübel.
Sie waren in weiß und hatten
- - dreiteiligen Chromstoßstangen,
- - Radkappen,
- - Alugrillziergitter
- - Sitzpolsterung aus rotem Kunstleder
- - Nadelfilz-Bodenbelag.
Es wurden nur 10 Exemplare hergestellt.
Hier ein sehr, sehr besch... Screenshot-Bild aus einem leider sehr alten Film von martinscheele über die Weltfestspiele 1973.
Die Kübel waren Stars auf der Generalprobe der Eröffnungsfeier der Weltfestspiele 1973 des WBDJ (Weltbund der demokratischen Jugend). (im damaligen Sprachgebrauch "Interpimper" )
Den ganzen Clip von martinscheele kann man sich bei Youtube anschauen.
Und hier noch ein Foto aus dem Buch "Automobilbauer einst und jetzt", Verlag Tribüne Berlin 1976
5.1. P 601 Z / Tramp Historie
5.2. P 601 Z / Tramp Details der Ausrüstung
Werbefoto IFA mobile DDR
Der P 601 Z ist vom Typ ebenfalls ein Spezialkraftfahrzeug
- Fahrzeugklasse Personenkraftwagen Aufbau offen.
Der P 601 Z / Tramp basiert auf den in Serie gefertigten
P 601 A und F.
Die militärischen Ausstattungsteile (wie Nachrichteneinheiten mit Halterungen und Kulikowantenne, Waffenhalterungen, Tarnlichter, usw.) wurden natürlich nicht, wie im P 601 A, verbaut.
Vielmehr wurde der P 601 F durch diverse Veränderungen "zivilisiert".
Das augenscheinlichste Merkmal ist die Lackierung.
Verfügbare Farben waren am P 601 Tramp Pastellweiß, Delfingrau, Cliffgrün, Kristallblau, (Biberbraun ???).
Was aber Sonderlackierungen auf Kundenwunsch nicht ausschließt. Die Stoßstangen, der Unterfahrschutz, das vordere Ziergitter und die Scheinwerferringe wurden farblich kontrastierend in Schwarz ausgeliefert.
Das Verdeck, Seitenvorhänge und Reserveradüberzug gab es nicht nur in "Armeegrün", sondern auch in schwarz oder grau.
Auf den vorderen Duroplastkotflügeln wurden die üblichen Alu-Deckleisten mit schwarzen PVC-Profilen, wie an der Limousine oder am Universal, montiert.
Die 2 großen Außenspiegel, die in der Mitte der vorderen Kotflügel montiert sind, stammen aus dem IFA-Nutzfahrzeugprogramm.
So wurden solche Spiegel auch am LO/LD, W50 und am Barkas verwendet.
An den seitlichen Motorraumwänden sind dafür unter den Kotflügel zusätzliche Gewindeplatten angebracht.
Sehr markant sind auch die seitlich an dem Kotflügel angebrachten Schriftzuge
"Trabant" und "tramp" an diesem Tramp.
Die vordere Stoßstange wurde leicht modifiziert.
Andere Befestigungspunkte für den Unterfahrschutz und Befestigungspunkte für ein vorderes Kfz-Kennzeichen.
Die Form des Unterfahrschutz spiegelt nicht mehr so sehr die Funktionalität dar.
Er wurde breiter aus dünneren Blech gefertigt, deckt die unteren Motorteile besser gegen Spritzwasser und Verschmutzungen ab und kaschiert optisch die Ansicht der Vorderfront.
Zwischen der runden, kübeltypischen Stoßstange und der "Frontbrille" (vorderen Quertraverse des Motorraumes) befindet sich ebenfalls eine Abdeckung, die ebenfalls nicht zuletzt die Ansicht verbessert.
Je nach Ausstattungsvariante befinden sich an der vorderen Stoßstange Halterungen für 2 Stück Nebelzusatzscheinwerfer.
Nebelscheinwerfer sind auch teilweise analog der Trabant deluxe - Ausführungen an den Bohrungen der "Brille" befestigt.
Und hier einmal ein Schnappschuss des Unterfahrschutzes von einem Tramp im ausgebauten Zustand.
Trotz sorgfältiger Pflege sieht man ihm sein Alter von über 23 Jahren an.
Mit dieser Demontage kann man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Erst einmal kommt man nun an den Antriebsblock für eine gründliche Reinigung
des gesamten Antriebsblocks einschließlich aller Zusatzaggregate besser heran.
Zweitens können die Spuren der Zeit an dem Bauteil beseitigt werden.
Und nicht zuletzt soll das Teil als Muster für einen Nachbau herhalten.
Ein anderer Weg der Beschaffung ist so gut wie aussichtslos.
Ein Bedarf besteht und ich bin auf das Ergebnis sehr gespannt.
Bestimmt wird bald bei Trabant-Technik.de ein Download der Maße verfügbar sein.
Die hintere Stoßstange wurde ebenfalls leicht modifiziert.
Die seitliche Befestigung wurde optisch gefälliger gestaltet. Die, im Fahrzeugbau eigentlich unüblichen, seitlich heraus heraus stehenden Schraubenköpfe werden am Tramp nicht angewendet.
Die Form der Stoßstange lädt hinten weiter aus. Da durch steht eine AHZV nicht mehr so weit heraus.
Eine Halterung für ein mittig anzubringendes Kfz-Kennzeichen mit 2 Kennzeichenbeleuchtungen,
wie sie am Wartburg 353 ebenfalls eingebaut wurden, verdeckt die Reserveradauflage.
Die Rückwand des Tramp hat nicht mehr die zahlreichen Bohrungen für die verschiedenen Anbauteile.
Die runden Dreikammerrückleuchten sind auch aus dem IFA-Nutzfahrzeugprogramm.
Die eckigen Rückstrahler stammen vom Trabant 601.
Serienmäßige sind Nebelschlußleuchte und Rückfahrscheinwerfer.
Teilweise wurden auch die "Großen" aus der "Quartett"-Reihe montiert und runden die Rückansicht ab.
Generell wurde der Tramp mit Radialreifen 145 R 13 M + S Pneumant Typ P 41 ausgerüstet.
Auf Kundensonderwunsch wurden Fahrzeuge aber auch mit Barum und anderen Fabrikaten ausgeliefert.
Die Inneneirichtung orientiert sich im wesentlichen an den jeweils aktuellen deluxe Ausführungen des Trabant P 601.