1. Der Kübel
1.4. Konstruktionsdetails
1.4.1. Die Karosse
Der Trabant hat von Haus aus eine selbsttragende, mit Duroplast beplankte Skelettkarosserie.Durch das fehlende Dach als tragende Komponente mussten am Kübel, analog zu Cabrioletkarosserien, zu Gewährleistung der Steifigkeit der gesamten Karosse umfangreiche Änderungen im Aufbau der Karosserie vorgenommen werden.
Aufbauend auf der originalen Bodengruppe des P 601 aus Zwickau wurden z.B. die auf ca. 26 cm hohen Seitenwände als kastenförmiger Flachprofil - Träger ausgebildet.
Durch die an der Oberkante verstärkten Hohlprofile, durch 2 vertikale Sicken und 3 trichterförmige, punktgeschweißte Verbindungen der beiden Seitenwandbleche wird die Steifigkeit erzielt und gleichzeitig ein Dröhnen durch die Eigenschwingungsfrequenz verhindert.
Eine Längsverstärkung in den hinteren Seitenblechen stellt der Verdeckkasten und die verstärkten Hohlprofile an der Oberkante dar.
Weitere Verstärkungen befinden sich im Übergang von der Spritzwand zur vorderen Seitenwand und im Übergang von der vorderen zu hinteren Seitenwand.
Die feste Verbindung der Seitenwände mit den Radkästen durch dient ebenfalls zur Längsverstärkung.
Leider ist das eine Stelle, die schwer vor Korrosion zu schützen ist.
Da die ersten Ausführungen ein Dröhnen an den hinteren Seitenwänden aufwiesen, wurde sie mit eine horizontale Längssicke versehen.
Diese von Außen für jeden sichtbare Veränderung muss Anfang der 70iger Jahre erfolgt sein.
Auf Grund von Materialeinsparungen und zur weiteren Verstärkungen wurden Mitte der 80iger Jahre in Vorbereitung der Umstellung auf die neue Hinterachse mit Schraubenfedern eine 2. weitere Sicke angebracht.
Verstärkungen im Bereich der A-Säule
Die Verstärkungen befinden sich nicht nur in Längsrichtung.Im Bereich, wo am Universal die Türscharniere angeschlagen sind, ist ein zusätzliches U-Profil angepunktet.
Gleichzeitig wurde die A-Säule konisch nach oben auslaufend verbreitert. Die Verbindung zu den Seitenwänden verstärkt die A-Säule nochmals im unteren Teil.
Leider hat mit dieser Verbreiterung der eine oder andere unangenehme Erfahrungen. Es behindert den Ein- und Ausstieg besonders, wenn man lange Beine hat.
Im Bereich des Windlaufes ist ein zusätzliches 4-Kant-Profil eingebaut.
Durch ein zusätzliche angepunktetes Blech im oberen Scheibenrahmen wird daraus ein geschlossenes Profil.
Gleichzeitig wird dadurch die vordere Abdichtung des Verdecks bedeutend vereinfacht.
Bereich hintere Radkästen
Bei der Entwicklung des Univerals war die Verwindung der Bodengruppe im Bereich der hinteren Radkästen ein großes Problem. Es sollte doch für einen großzügigen Laderaum die Durchladung gewährleistet sein.Leider kam es bei der Erprobung dort immer wieder zu Rissen.
Es musste viel nachentwickelt werden und dadurch kam es erst ein Jahr nach der Limousine zur Serienreife.
Beim Kübel konnte das Problem durch ein großzügig dimensioniertes Profil mit Verstärkungen zum Verdeckkasten und zum Radkasten gelöst werden. Dieses Profil stellt gleichzeitig den Anschlag für die Fondsitzlehne dar.
Leider schränkt dieses Profil im Zusammenhang mit dem Verdeckkasten den Zugang zum Transportraum sehr stark ein.
Rückwand
Die Rückwand ist unten 2 mal abgewinkelt und wird nach dem Aufstellen auf die Bodengruppe durch 63 Punkt-schweisungen hinten an der Bodengruppe befestigt.
Wieder eine Dopplung, die korrosionsschutztechnisch schwer zu beherrschen ist und besonderer Aufmerksamkeit bedarf.
Die unteren Winkel und die doppelt abgekantete und durch Profile verstärkte Oberkante geben der Rückwand die notwendige Steifheit über die gesamte Breite.
Das abgewinkelte Verbindunsblech des Verdeckkastens ist ebenfalls an der Rückwand zur Stabilisierung angepunktet.
In der Mitte sind innenseitig vom Boden bis zum Verdeckkasten Profile "H-förmig" angepunktet.
Diese tragen auch zur Stabilisierung der Rückwand und zur Stabiltät der darin integrierten Reseveradhalterung bei.
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